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Cybernator - Assault Suits Valken

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Autor Ark
Genre Action
Größe 8 MBit
Publisher Palcom (Europa)
Entwickler NCS Corp.
Spieler 1
Level 7
Schwierigkeitsgrad schwer bis sehr schwer
Typisch Japan!
Ja, das erste was einem in den Sinn kommen wird, wenn man sich Cybernator (in Japan heißt das Spiel übrigens Assault Suits Valken) ansieht ist, dass das Spiel nur aus Japan kommen kann, da die Menschen dort schon seit jeher eine Vorliebe für große Roboter und Mechs haben. Dies (und Mangas) sind für die Japaner genauso ein Stück Landeskultur wie Comics für die US Amerikaner sind.

Es ist nicht einfach nur ein Spiel mit großen Robotern!
Das Spiel hat sogar eine richtig gute Story mit dramatischen Wendungen. Es geht darum, dass in der Zukunft die fossilen Ressourcen zur Neige gegangen sind und daher ein Krieg um die restlichen Ressourcen zwischen den bösen Axis und der Federation entbrennt. Man spielt den Soldaten und Mech Piloten Jake, der einfach nur seine Pflicht als Soldat erfüllen möchte. Er dient auf dem Raumschiff Versis und bekommt den Auftrag, mit seiner Truppe den stärksten Mech der Achsen zu zerstören, den Bildvorg.

Träge Steuerung
Der Mech, den Jake steuert, ist humanoid und kann eine Vielzahl von Waffen tragen, wovon einige dieser Waffen erst mal in einem Level gefunden werden müssen. Neben diversen Schusswaffen mit unterschiedlicher Feuerrate und Stärke kann der Mech auch mit seiner großen Faust im Nahkampf zuschlagen. Außerdem hat der Mech die Fähigkeit, auf kurze Distanzen einen schnellen Dashmanöver hinzulegen oder kurze Abschnitte zu fliegen. Ist man in einem Level unterwegs, wo man fast nur im Weltraum ist, so fliegt man natürlich dauerhaft.
Das erste, was einem beim Spielen auffällt, ist die träge Steuerung des Mechs. Aber das liegt nicht an einer schlechten Steuerung des Spieles, sondern wurde bewusst so programmiert, da dies dem Spieler ein Gefühl von der Größe und Schwere des Mechs geben soll. Im Grunde ist ein Mech ja nichts anderes als ein Panzer in menschlicher Form, und ein Panzer hüpft ja auch nicht gerade grazil wie Super Mario durch die Gegend. Daher finde ich es eigentlich ja auch gut, dass der Mech sich ein wenig träge steuert, irgendwann gewöhnt man sich nämlich daran.

Schwierigkeitsgrad aus der Hölle
Was ich dagegen weniger gut fand und was auch mein absolut größter Kritikpunkt im Spiel ist, ist der horrende Schwierigkeitsgrad. Während man im ersten Level noch die Grundlagen des Mechs lernt und das Spiel einem wie ein normales Actionspiel im Stil von Probotector vorkommt, wird das Spiel schon im zweiten Level brutal schwer. Ja, richtig gelesen, es wird nicht einfach doppelt oder dreifach schwer, nein es wird so schwer, dass… wie sage ich es nur, hm sagen wir einfach, dass ich bereits im zweiten Level mehr geflucht habe als der Angry Video Game Nerd beim Spielen von schlechten NES Spielen! Es wäre ja eine Sache, wenn man auch öfters mal Lebensenergie finden könnte, aber die sind so selten wie eigentlich gar nicht vorhanden. Eher findet man Waffen-Powerups, die aber dann kaum noch etwas bringen, weil man kurz vor dem Tod steht.

Dazu kommt, dass man auch noch versuchen sollte, die Missionen auch alle erfolgreich abzuschließen. Wenn man eine Mission nämlich nicht schafft und der Feind Erfolg hat, geht das Spiel zwar weiter, aber dafür bekommt man am Ende auch nur das schlechte Ende zu sehen anstatt das gute.

Die Level sind immerhin abwechslungsreich und schön anzusehen. Man ist nicht immer im Weltraum oder auf einem Raumschiff unterwegs, sondern spielt auch mal auf der Erde mit festem Boden unter den Füßen, dass aus Steine besteht anstatt aus Schiffshülle. Sehr nett ist auch, dass bei solchen Level, die auf der Erde spielen, der Himmel mit der Zeit (oder mit dem Fortschreiten im Level) sich rötlich färbt, weil die Sonne untergeht. Die Story wird übrigens nicht nur zwischen den Level, sondern auch während des Spielens vorangetrieben, dabei pausiert das Spiel kurz, während eine Nachricht eingeblendet wird, oder aber, sollte die Nachricht kürzer sein, wird diese auch eingeblendet, während man spielt. Das ist ein großer Pluspunkt für die Atmosphäre des Spiels, da man damit das Gefühl hat, so richtig im Geschehen drin zu sein.

An sich ist Cybernator daher auch ein sehr gutes Spiel, da es eine tolle Story, gute Charaktere, eine coole Musik und viel Action bietet. Aber wegen dem Schwierigkeitsgrad sowie der fehlenden Speicher- oder Passwortfunktion, was alles nochmals frustrierender gestaltet, senkt es bei vielen Spielern die Lust aufs zocken, so dass diese eventuell genervt aufgeben. Ich finde, mit einer etwas weniger grausamen Schwierigkeitsgrad hätte das Spiel wesentlich mehr Freude bereitet beim Spielen. Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen frustrierend bockschwer und fordernd, aber noch fair. So werden die meisten Spieler jedenfalls das Spiel wahrscheinlich irgendwann zurück ins Regal stellen und es nie wieder anfassen und vielleicht werde einige sogar von einem „Scheiß-Spiel“ sprechen, wenn sie an Cybernator denken, was das Spiel aber nicht wirklich verdient hat. Schade.

Besonderes:
Wie oftmals üblich gibt es auch bei diesem Spiel regionale Unterschiede. Die japanische Version des Spieles ist in einigen Dingen etwas detaillierter als die europäische oder die amerikanische Version. Wenn zum Beispiel mitten im Spiel eine Nachricht reinkommt, dann sieht man in der Pal und in der US Version lediglich den Text während in der japanischen Version noch zusätzlich die Gesichter der sprechenden Personen eingeblendet werden. Zudem fehlt ein Großteil der Mini-Nachrichten, die angezeigt werden während das Spiel nicht pausiert wird. Zusätzlich hat die japanische Version ein oder zwei weitere Zwischensequenzen. Warum all dies entfernt wurde, weiß man nicht. Höchstens bei einer Szene, wo ein Selbstmord stattfindet, kann man sich denken, dass dies bei einem US- und Euro-Spiel problematisch gewesen wäre (in Japan weniger, da die in Mangas ja extrem dramatische Situationen gewöhnt sind bzw. diese für die Japaner kein Schock-Thema ist), aber der Rest, vor allem die schöneren japanischen Nachrichten während des Spielens ist unverständlich. Denn seltsamerweise wurden die feindlichen Menschen, die im Gegensatz zu den Mechs winzig aussehen und vom Spieler getötet werden können, nicht zensiert.

BEWERTUNG

Grafik:
Die Grafik ist für ein frühes SNES Spiel extrem gut und detailliert und erinnert stark an die Probotector/Contra-Reihe, was aber auch kein Wunder ist, da das Spiel ebenfalls von Konami stammt. Zudem sieht man manchmal gigantische Explosionen, die fast das gesamte Bildschirm erfüllen. Natürlich sind die Explosionen sehr pixelig, aber bei einem SNES Spiel sieht es dennoch beeindruckend und cool aus.

Sound:
Die Soundeffekte sind ebenfalls ziemlich gut und klingen knackig.

Musik:
Der Soundtrack ist episch und bombastisch, wie es sich für ein cooles Actionspiel gehört. Den Soundtrack gab es in Japan sogar auf CD zu kaufen, natürlich mit verbesserten Klängen.

Gameplay:
Das Gameplay stellt sich selbst Steine in den Weg. Nicht wegen der trägen Steuerung des Mechs, an die man sich gewöhnt und was man dann sogar gut finden könnte, weil man ja einen metallenen Koloss steuert, sondern weil das Spiel so unsagbar schwer ist nach einem recht angenehmen ersten Level. Zudem hat man nur ein Leben, ist man Game Over, hat man zwar noch drei Continues, aber beginnt das Level komplett von vorne.

Dauerspaß:
Auf Grund der oben beschriebenen Schwierigkeit des Spieles sehe ich bereits jetzt schon die Motivation vieler Spieler sinken, die irgendwann aufgeben, das Spiel schaffen zu wollen. Die fehlende Passwortfunktion verschlimmert alles noch zusätzlich.

Fazit:
Cybernator ist ein Top-Spiel mit einer sehr guten Grafik (jedenfalls für ein frühes SNES Spiel), guter Musik und viel Action. Allerdings wird das Spiel nicht jedermanns Geschmack treffen, da erstens die Steuerung gewöhnungsbedürftig ist und der Schwierigkeitsgrad manchmal sogar durch die Decke schießt… und das ist auch der Grund, weswegen ich das Spiel nicht höher bewerten kann, obwohl es eigentlich vom Spiel her verdient hätte, denn der Frustfaktor ist oft sehr hoch.

Wertung

Grafik 8
Sound 8
Musik 8
Gameplay 6
Dauerspaß 6
Gesamtwertung 7