SNES Games

Incantation

Screenshots

  • Bild 1
  • Bild 2
  • Bild 3
  • Bild 4

Klicken zum vergrößern.

Screenshot

Klicken zum schließen.

Info

Forumdiskussion Hier klicken
Autor Horst_Sergio
Genre Jump and Run
Größe 4 MBit
Publisher Titus Software
Entwickler Titus Software
Spieler 1
Level 6 á diverse Stages
Schwierigkeitsgrad 1 - eher leicht
Features nüscht
Schlangenei und Krötendreck

...was hier grad war, das ist jetzt weg! Ja, so kommt es einem vor. Es gibt nicht den Hauch einer Story oder eine vernünftige Einleitung. Selbst das Optionsmenü hat sich verkrümelt und lässt nichts zurück außer einer Aneinanderreihung diverser Platformer-Stages. Mir fehlen die Worte - im übertragenen Sinne. Im Jahr 1996 ist man ja durchaus schon an Spiele gewöhnt, die nicht wie klassische Jump 'n Runs der Achtziger nur einen Titelbildschirm aufzeigen und den Spieler beim Betätigen eines beliebigen Buttons sofort ins Geschehen stürzen, sondern mindestens eins, zwei einleitende Bilder zur Geschichte zeigen und zumindest halbwegs so etwas wie ein Untermenü für rudimentäre Spieleinstellungen beinhalten. Tja, bei Incantation gibts sowas jedenfalls nicht. Auf dem Titelbildschirm darf man gerade noch die Soundausgabe von Mono auf Stereo ändern. Das wars. Im Handbuch ist die Rede von einer Zauberwelt, die von Dämonen heimgesucht wird. Gut, das sehe ich auch selbst, aber seltsamerweise hat meine Spielfigur nicht mal einen Namen. So kursieren auch seit Veröffentlichung Gerüchte, dass der Held von Incantation eigentlich eine Heldin ist und kein Zauberlehrling, sondern eine Azubine, weil er/sie ja schließlich auf einem Besen reitet und das tun bekanntlich ja nur Hexen. Hust-hust-Harry-Hust-Potter... Na ja, jedenfalls erübrigen sich Gender-Diskussionen so schon im Vorfeld...

Es kommt einem jedenfalls so vor, als hätten die Macher ein funktionales Jump & Run entwickelt und zu guter Letzt keine Zeit mehr für solche Nebensächlichkeiten wie eine Geschichte gehabt. Hier also die Habenseite: Sechs verschiedene Areale, die in mehrere Bereiche eingeteilt sind. Der Weg zu dem bösen Endgegner, ein dick gepanzerter Dämonenritter, fällt mal mehr und mal weniger abwechslungsreich aus. Manche Szenarien werden nur ein einziges mal gezeigt, andere jedoch, wie zum Beispiel der eher dröge inszenierte Höhlenabschnitt, haben gleich mehrere Stages. Auch die Endgegner wiederholen sich immer wieder und wollen nach dem immer gleichen Prinzip beseitigt werden. Spielerisch ist das zumindest gutklassig. Unsere Spielfigur findet unterwegs verschiedene Zauberformeln für Bomben oder Feuerbälle, mit denen er/sie/es die Gegner effektiv beseitigt. Zudem gilt es, in jedem Level drei goldene Ären einzusammeln, um zum Endgegner vorgelassen zu werden. Da die Level aber weder sonderlich umfangreich sind, noch mit großartig komplexen Laufwegen aufwarten, findet man diese Teile ohne große Sucherei. Auch ansonsten ist Incantation kinderleicht. In jedem Level gibt es sammelbare Bonuspunkte in Form von Münzen, Pokalen und sonstigen Schätzen. Hat man mindestens 100 Punkte gesammelt, bekommt man am Ende des Levels ein Extraleben gutgeschrieben. Die gegnerischen Sprites stellen kaum eine Herausforderung dar. Die Sprungpassagen sind da schon ein wenig fordernder, was aber auch an der etwas unglücklich gewählten Steuerung liegt. Insgesamt bekommt man aber dennoch reichlich Extraleben, um das Spiel zügig zu meistern, andernfalls greift man auf Continues zurück.

Audiovisuell ist alles OK. Die Sprites sind schick designed und die Hintergründe detailliert und farbenfroh. Der Soundtrack ist passabel, jedoch ein wenig leise im Vergleich zu den Effekten. Allerdings täuscht das nette Design nicht darüber hinweg, dass das Spiel insgesamt unfertig und seelenlos wirkt. Incantation ist einer von vielen, vielen halbwegs gutklassig spielbaren Platformern, der im Groß der Veröffentlichungen untergeht, da die Macher vergessen haben, dem Spiel und seinen Protagonisten auch nur den Hauch von Individualität und Flair zu spendieren. Reine Grafik und Sound sind halt doch nicht alles. Ein bisschen Präsentation macht sich manchmal auch ganz gut.


BEWERTUNG

Grafik
Wunderschöner Stil! Die Hintergründe sehen jederzeit toll und richtig malerisch aus. Die Sprites sind ebenso super designed, bis auf den Helden aber meist sparsam animiert.

Musik
Wirklich tolle, teils entspannte, mittelalterlich anmutende Musikstücke, die allerdings viel zu leise im Hintergrund laufen.

Sound
Die Effekte sind krachend laut und klingen recht passabel.

Gameplay
Neu, innovativ, tiefschürfend, abwechslungsreich, herausfordernd und packend ... all das ist Incantation nicht. Es ist ein funktionelles Jump & Run ohne große Höhen und Tiefen. Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger. Die Steuerung zickt zwar zunächst ein wenig rum, aber man kann sich dran gewöhnen.

Spielspaß
Der Haken an der Sache: Man merkt, dass was fehlt! Die Level sind nahtlos aneinander geklatscht und strotzen jetzt nicht unbedingt vor Gefahren. Ohne Rahmenhandlung wirkts unspannend. Außerdem wär ein weiterer, fordernder Schwierigkeitsgrad nett gewesen.

Fazit
Wenn man beispielsweise The Magical Quest oben in die Quetsche schmeißt und sämtlichen Charme heraus presst, dann kommt unten in etwa Incantation raus. Mehr als OK isses halt leider nicht.

Wertung

Grafik 8
Sound 7
Musik 7
Gameplay 6
Dauerspaß 5
Gesamtwertung 6