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Super Caesars Palace

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Info

Autor Horst_Sergio
Genre Andere
Größe 4 MBit
Publisher Virgin
Entwickler Illusions Gaming Company
Spieler 1
Level 1 Casino mit mehreren Spielstationen und freischaltbaren Bereichen
Schwierigkeitsgrad 1
Features Passwörter
Legales Unglücksspiel

Der US-Bundesstaatler hält eisern am American Dream fest: Vom Tellerwäscher zum Millionär. In Amerika ist angeblich alles erreichbar, es ist schließlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Umso besser, wenn der kleine Mann aus dem Volke ohne viel Arbeit und Energieaufwand in der Glitzerstadt Las Vegas reich wird. Einfach einen Dime in den Automaten drücken und schon rasselt der Jackpot! Nicht? Hm. Die Spielotheken Deutschlands sind nichts im Vergleich zu den glamourösen Casinos, die das Nachtleben von Las Vegas in ein strahlendes Lichtermeer verwandeln. Da verwundert es nicht, dass Super Caesars Palace nie in Deutschland veröffentlicht wurde. Abgesehen davon, dass das Glücksspiel hierzulande immer schon ein wenig anrüchig war, gibts außer vereinzelten Casinos und Amüsiervierteln in unseren Großstädten eben kein ultimatives Automaten- und Kartenspiel-Eldorado.

Wiederum ist Super Caesars Palace auf spielerischer Seite auch gar kein nennenswerter Verlust, denn unterm Strich ist es eine eher lieblos zusammegeschusterte Minispielesammlung. Zunächst soll ich mittels virtueller Tastatur meinen Namen in einen Bankautomaten eingeben - SimCity lässt grüßen. Schnell macht sich die schwammige Controllersteuerung bemerkbar. Meine animierte Hand purzelt geradezu über die Tasten. Ich brauchte via Emulator zwei bis drei Minuten (kein Witz), nur um den Namen HORSTIO einzugeben. Ob es mit der Maus besser klappt, habe ich offen gesagt gar nicht erst ausprobiert. Soviel Motivation konnte ich dann doch nicht aufbringen... Als nächstes bekomme ich ein Passwort, das ich jederzeit erneuern kann, wenn ich das Casino verlassen will. Schön und gut, allerdings hat dieses Passwort eine Länge von läppischen 16 Zeichen. Spitzfindige Leser mögen bitte errechnen, wie lange es wohl dauern mag, das sechzehnstellige Passwort per Controller einzutippen, wenn ich bereits für die sieben Zeichen meines Namens circa zwei bis drei Minuten Zeit geopfert habe. Obwohl mich das Game eindringlich auffordert, mein Passwort aufzuschreiben (!), damit ich später wieder neu starten kann, habe ich mal gepflegt drauf gepfiffen und bin frei Schnauze im Casino umher getollt.

Sehr viel gibts da aber auch nicht zu berichten. Horstio entpuppt sich als hölzern animierte Figur, die gibberig zwischen den Spieltischen und Automaten herum torkelt. Zu den Minigames gehören unter anderem wenig erbauliche Einarmige Banditen, Videopoker, Roullette, Black Jack, Keno, Pferdewetten oder auch Rubbellose. Doof: Die Steuerung zwischen den einzelnen Spielen variiert. Beim Videopoker reicht im Grunde eine Taste zum Glück, während ich bei Black Jack beispielsweise mit der L-Taste abwinke, wenn ich nahe genug an der 21 bin und mit der R-Taste eine weitere Karte anfordere. Obwohl mir die Steuerung vor den Games immer angezeigt wird, hapert die Ausführung desöfteren. Das Gameplay an sich ist auch nicht gerade tiefschürfend, aber das darf man bei diesen "Disziplinen" auch nicht erwarten. Videopoker ist die schnellste und einfachste Methode um relativ zügig das Geld zu vermehren - ein paar hochwertige Paare bekomme ich immer zusammen, auch Full House oder Straight erwische ich desöfteren. Roullette erschlägt mich dagegen mit der freien Feldauswahl. An diesem Tisch kann ich ganz schnell, ganz viel Zaster verlieren, wenn ich unbedarft setze. Keno ist eine Art Lotterie: Ich bekomme ein Los und kreuze zehn Kästchen aus einem wirren Nummernfeld an. Werden die angekreuzten Nummern gezogen, so werden sie addiert. Um zu gewinnen, muss ich eine bestimmte Punktzahl erreichen. Pferdewetten werden über den Bankomaten abgewickelt. Ich hatte in meinen Sessions durchaus auf den ein oder anderen Gaul gesetzt, aber passiert ist im Folgenden nichts. Weder bekam ich eine Meldung über einen Gewinn, noch habe ich etwas verloren.

Nun ist es auf Dauer natürlich wenig spannend, immer nur die ewig gleichen Tische und Automaten abzuklappern. Steige ich zu den sogenannten High Rollern auf, werden weitere Bereiche des Casinos freigeschaltet. Es erwarten mich keine neuen Spiele, aber in diesen Bereichen wird um richtig viel Asche gespielt, so dass ich meine mühselig ergaunerten Kohlen noch schneller wieder verlieren kann. Überall im Casino lungern weitere Spielsüchtige rum, die mir mehr oder minder wertvolle Zockertips geben, wenn ich sie anquassele. Alles ist nur auf den ersten Blick interessant, auf Dauer stellt sich gähnende Langeweile ein. Die dröge technische Aufmachung wertet Caesars Palace nicht gerade auf. Die Tische und das Casino selbst sind recht trist und farbarm gezeichnet. Ein wenig Fahrstuhlmusik ertönt während des Intros und beim Verlassen des Casinos. Die Soundeffekte sind schrill und teils nervig.

Kurzzeitig macht sich ja wirklich sowas wie Spaß bemerkbar. Wenn man jedoch erstmal alle Stationen abgegrast hat, dann verliert Caesars Palace schnell seinen Reiz. Insgesamt hätte mehr drin sein können. Das Spiel an sich ist natürlich eine Endlosschleife. Der bittere Beigeschmack ist dagegen sogar reeller Natur: Egal wie reich man wird und wieviel man gewinnt, das wirkliche Ende des Spiels ist erst erreicht, wenn man alles verloren hat! Ich persönlich finde es schade, hier lediglich Geld anzuhäufen und damit nichts machen zu können. Wenn es beispielsweise einen Souvenirshop gäbe oder einen Freizeitbereich, Restaurants oder ähnliche Einrichtungen, in denen man seine Gewinne wieder in die Wirtschaft einfließen lassen könnte, dann wäre das Spiel dauerhaft auch motivierender. Das von Nintendo vertriebene Konkurrenzprodukt Vegas Stakes macht in jeglicher Hinsicht eine bessere Figur. Dort gibt es nämlich verschiedene Charaktere, die den gemeinsamen Trip nach Vegas unternehmen. Es gibt einen richtigen Tagesablauf und verschiedene Events. Das ist einfach viel mitreißender als das langweilig designte Casino. Vor allem ist Vegas Stakes auch als PAL Version erhätlich und nicht nur via Import. Ich nenne es mal ein Totschlagargument.


BEWERTUNG

Grafik
Alles andere als schick: Statisches, steriles Casino, sowie farbarme und triste Spielstationen. Bestenfalls zweckmäßig und kein echter Hingucker.

Musik
langweilige Fahrstuhlmusik zu Beginn

Sound
nervige Soundeffekte

Gameplay
Schwammige Menüführung. Die variierende Steuerung der einzelnen Spiele verwirrt. Ansonsten passabel gelungene Minigames, ohne viel Abwechslung oder spielerischen Nährwert.

Spielspaß
Anfangs wirklich nett, dann stellt sich kurzzeitig die typische Routine beim Verplempern der Kohle ein. Nach eins, zwei Stunden Spielzeit dürfte man die Schnauze voll haben.

Fazit
Wirklich schön sieht das alles nicht aus und die Bedienung mittels Controller ist schwammig. Anfangs ist das steril designte Casino noch ganz nett und es kommt kurzzeitig Fun auf. Einen echten Sieg gibts jedoch nicht; das Spiel endet, wenn alles Geld futsch ist. Eine etwas flottere Präsentation oder ein paar spielbare Figuren mit Charakter wie in Vegas Stakes wären cool gewesen.

Wertung

Grafik 3
Sound 2
Musik 2
Gameplay 5
Dauerspaß 4
Gesamtwertung 4